Was, wenn die Wurzeln sichtbar werden? Eine Frage, die der Performer Hendrik Quast sich Bezug auf Kopf und Klasse stellt. In HAIRKUNFT erzählt er die Geschichte einer Umverpflanzung. Und einer sozialen Migration. Der eigene Wechsel aus dem ländlichen Arbeiter*innenmilieu in die urbane Kunstwelt wird verschränkt mit der Erfahrung des allmählichen Haupthaarverlustes. Wo doch eine volle Mähne helfen würde, den mühsam erworbenen Status zu sichern! Das hat Quast von Simba aus „König der Löwen“ gelernt. Er beschließt, sich einer Eigenhaar-Transplantation zu unterziehen. Und dokumentiert sie als Langzeitperformance. Ein schmerzhaftes und teures Kapitel der His- und Hairstory. Machen die Arbeiter-Wurzeln diese Kopfhaut-Wanderung überhaupt mit? Als Klassenwechsler setzt sich der Künstler (SPILL YOUR GUTS, 2022) hier einmal mehr der radikalen Selbstbefragung aus. Mit Elementen aus Stand-up-Comedy, Musical, Body-Art und Crowdwork entsteht ein schamlos ehrlicher Abend über den Preis des Aufstiegs.

Im Rahmen des Droste Festivals
90min, ohne Pause
deutsche Lautsprache
Content Notes 

Text, Performance, Konzept, Regie Hendrik Quast Kostüm, Haare Christina Neuss Sounddesign Toben Piel Künstlerische Mitarbeit, Video Michel Wagenschütz
Bühne Jonas Maria Droste Lichtdesign Maika Knoblich Dramaturgie Florian Fischer Beratung Text Daniela Plügge Transplantation Bahar Akcay, Dr. Christian Roessing PR Augustin PR Technische Leitung Hendrik Borowski Produktionsassistenz Maret Zeino-Mahmalat Produktion Lisa Gehring Eine Produktion von Hendrik Quast in Koproduktion mit Sophiensæle, Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt/Main, Forum Freies Theater Düsseldorf, Kampnagel Hamburg und Theater RAMPE Stuttgart Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin und durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien