Theater in Muenster Foto Außenansicht

Foto: © Hanna Neander

Theater in Münster

Das Theater im Pumpenhaus

Das Theater im Pumpenhaus, 1985 gegründet, gehört zu den ersten freien Theaterhäusern in Deutschland. Mit einem großen Bühnenraum und dem externen Produktionszentrum Hoppengarten zählt das Pumpenhaus heute zu den größten Produktionszentren der freien darstellenden Kunst in Nordrhein-Westfalen. Choreografenpersönlichkeiten wie Sasha Waltz, Helena Waldmann, Wanda Golonka, Meg Stuart, Jérôme Bel und Alain Platel, Künstlergruppen wie Neuer Tanz und Dumb Type, Theatergrößen wie Thorsten Lensing / Jan Hein, Showcase Beat Le Mot oder andcompany&Co., heute international bekannte Protagonisten des zeitgenössischen Tanzes und Theaters, spielten von Beginn an auf der 1985 eröffneten Bühne des ehemaligen Abwasserpumpwerks. Inzwischen ist der einstige Unort in Westfalen zu einem der schönsten Theater des Landes geworden.

Statements auf der Höhe der Zeit

Unser Theater in Münster produziert und präsentiert in lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Zusammenhängen. Bis zur Übernahme der Tanzsparte am Theater Bremen 2012 war das Pumpenhaus die künstlerische Heimat des Choreografen Samir Akika und seiner Kompanie Unusual Symptoms. Enge Kooperationsverhältnisse  mit lokalen Gruppen wie Theater Titanick, Hartmann & Konsorten, RedArt, Theater Sycorax oder Cactus Junges Theater stehen neben kontinuierlichen Koproduktionsbeziehungen mit national und international vernetzten Künstler*innen wie Gintersdorfer/Klaßen (DE), Raimund Hoghe (DE), Lisbeth Gruwez (BE), Abattoir Fermé (BE), CAMPO (BE), Miet Warlop (DE/BE), Marie Brassard (CA) oder Olga Pona (RU). Im Mittelpunkt der Programmarbeit von Ludger Schnieder steht seit 1999 die Suche nach Statements auf der Höhe der Zeit und nach erkennbaren künstlerischen Handschriften unabhängig von Zuschauerquoten und propagierten Trends.

Verlässliche Perspektivwechsel

Produktionen jenseits klassischer Theaterformate und Arbeiten im Spannungsfeld von Performance, Neuen Medien, Musik, zeitgenössischem Tanz, Streetdance und Bildenden Künsten bilden das Profil für dieses Theater in Münster. Mit rund 200 Veranstaltungen  pro Jahr, Festivals und Aktionen im öffentlichen Raum ist das Theater im Pumpenhaus für ein breites Publikum ein verlässlicher Ort für ständige Perspektivwechsel. Ermöglicht wird das breite Spektrum einerseits durch ein Netz nationaler und internationaler Kontakte, andererseits durch die finanzielle Grundförderung von Stadt Münster und Land NRW.

Artist in Residence

Das Theater im Pumpenhaus versteht sich als Gastgeber und Möglichkeitsraum für Künstler:innen. Nach Samir Akika* / Unusual Symptoms** ist seit Herbst 2016 die Tanztheater-Compagnie bodytalk*** (Yoshiko Waki, Rolf Baumgart) Artist in Residence im Theater im Pumpenhaus und hat dort seitdem zahlreiche Koproduktionen aufgeführt. Die Compagnie erschafft Tanztheater, das tief in der Gemeinschaft verwurzelt ist, in der es produziert wird. Waki und Baumgart stoßen Zusammenarbeiten auf internationaler und regionaler Ebene an und entwickeln ihre Sprache kontinuierlich fort. Von der Presse als „radikal lokal“ gelobt, findet ihre Arbeit nicht nur in Münster, sondern auch landesweit und international Anerkennung.

* Infos auf www.theaterbremen.de
** Infos auf www.theaterbremen.de
*** www.bodytalkonline.eu

 

Theaternachwuchs

Die Theaterplattform Cactus Junges Theater gibt jungen Menschen Spielraum, um mit selbstgewählten Themen in die künstlerische Auseinandersetzung zu gehen. Die Arbeiten sind Ausdruck der Hoffnungen, Ängste, und Sehnsüchte der Jugendlichen und machen ihre neuen, dringend benötigten Perspektiven auf wichtige Fragen der Zeit sichtbar. Cactus versteht die Bühne dabei explizit als politische Öffentlichkeit, in der Ideen aufeinandertreffen und verhandelt werden. Als Koproduktionspartner ist das Pumpenhaus als Theater in Münster der Hauptspielort und nach 30 Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit eng mit Cactus verbunden. Die Arbeit „HOPING FOR…“ wurde 2024 für das Theatertreffen der Jugend in Berlin ausgewählt.

cactus-theater.de

Die Erklärung der vielen

Kultureinrichtungen und Aktive der Kunst und Kultur haben sich regional oder stadtweit in Erklärungen zusammengeschlossen und zu einem länderüber­greifenden Netzwerk verbunden. Die Erklärungen der VIELEN formulieren eine klare Haltung gegenüber gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rechts­extremismus und Angriffen auf die Kunstfreiheit. Als Grundtext für jede neue Erklärung dient die Berliner Erklärung der VIELEN, die von einem diversen Kreis von Aktiven der Kulturlandschaft entwickelt und abgestimmt wurde.

Auszug aus der Nordrhein-Westfälischen Erklärung: 

„Heute begreifen wir die Kunst- und Kultureinrichtungen als offene Räume, die Vielen gehören. Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung. Viele unterschiedliche Interessen treffen aufeinander und finden sich so im Dazwischen. Demokratie muss täglich neu verhandelt werden – aber immer unter einer Voraussetzung: Es geht um Alle, um jede*n Einzelne*n als Wesen der vielen Möglichkeiten!“

Die ganze Erklärung auf dievielen.de lesen